Leseproben aus „Mika und Co."
Band 1: „Mit Mika kannst du was erleben“ –
aus: „Mika spielt Cowboy und Indianer“:
… So steht nun Mika immer ungeduldiger fest verknotet an der Birke und wartet, dass er endlich befreit wird. Nichts geschieht. Langsam wird es ihm unheimlich. Der Abend nähert, die Dunkelheit schleicht heran. Er hört die anderen Kinder. Sie gehen jetzt heim. Es lohnt nicht, ein neues Spiel zu beginnen. Sie wollen sich am nächsten Tag wieder treffen.
Mika sieht Herrn Ladwig, der gerade seine Tischlerei zuschließt. Dieser Betrieb liegt neben der Landmaschinen-Werkstatt von Schmidt. Meister Schmidt ist noch bei der Arbeit. Das Hämmern auf Metall scheppert weithin. Mika schreit: „Hallo! Hallo! Hey! Hey!“ Doch Herr Ladwig hört ihn nicht. Langsam bekommt er es mit der Angst zu tun.
Meister Schmidt macht jetzt wohl auch Feierabend. Die Geräusche aus der Landmaschinen-Werkstatt sind verstummt. Inzwischen ist es schon ziemlich schummrig. Mika nimmt noch einmal seine ganze Kraft zusammen und schreit heraus, was seine Stimme hergibt: „Hiiilfe! Hiiilfe!“ Nach drei vergeblichen Versuchen sieht er, dass Meister Schmidt ihn bemerkt hat. Mühsam krabbelt der ältere Mann den Hang zur Birke hinauf…
Band 2: „Keine Langeweile mit Mika“ –
aus: „Mika und die unheimliche Begegnung“:
… plötzlich gibt es von der Elbseite laute Plätschergeräusche. Beide Jungs kommen aufgeregt auf die Deichseite zu ihren Vätern. Gespannt bleiben die vier stehen und lauschen angestrengt in die Dunkelheit. Allen vieren wird doch etwas unheimlich zumute. Was mögen das für Geräusche sein? Wer verursacht sie? Die Deichwächter stehen ganz eng beieinander, ihre Lampen leuchten in Richtung der Geräusche auf der anderen Deichseite. Da! Mit lautem Gequieke und Gegrunze tauchen keine zwanzig Meter vor ihnen mehrere völlig durchnässte Wildschweine auf. Eine ganze Rotte ist das! Bestimmt sieben, acht Stück! Schnell die Lampen aus. Die Anspannung bei Frank, Michael, Marco und Mika steigt enorm. Die Jungs klammern sich an ihre Väter. Angst breitet sich aus…
Band 3: „Mikas Tage haben es in sich“ –
aus: „Ein Tag mit Mika, Malte und Nils“:
… Sie sind jetzt etwa 200 Meter in der Wolfsschlucht. Nils stoppt seine Freunde plötzlich: „Pst! Seid mal still! Da ist was! Da vorne, da oben!“ Er zeigt in die Richtung. Mika und Malte sind total still. „Da, hört mal! Da trapst doch was. Und da! Schaut! Da ist etwas, ein Tier!“ Der Warnruf eines Eichelhähers („Rätsch“) tönt durch den Wald. Nils ist ganz aufgeregt. „Bleibt ihr mal hier! Ich schleich mich mal ran!“, bittet er die beiden. Die sind so verdattert, dass sie gar nichts sagen können. Malte und Mika haben außer dem Ruf des Eichelhähers zwar nichts gehört oder gar gesehen, aber wenn Nils etwas bemerkt haben will, dann wird da schon etwas sein. Da sind sich beide sicher, denn Nils ist ja bekanntlich der absolute Naturfreak überhaupt, der immer alles sieht und hört. Also lassen sie ihn alleine voran schleichen. Leise in geduckter Haltung bewegt sich Nils den Abhang hinauf. Seinen Rucksack und sein Cappy hat er bei Malte und Mika zurück gelassen. Die beiden sehen ihn nur noch ab und zu hinter den Bäumen auftauchen. Jetzt ist er gar nicht mehr zu sehen. Zu hören ist auch nichts. Ohne einen Mucks von sich zu geben, warten Mika und Malte ein paar Minuten. Da taucht Nils plötzlich rechts vor ihnen auf dem Weg wieder auf. Er hat einen hochroten Kopf und lacht freudig. Dabei ist er aber noch immer sehr leise. Erst bei den beiden anderen bricht es aus ihm heraus: „Da war ein Wolf …
Band 4: „Ein Fall für Mika“ –
aus: „Mika und die Posträuber" oder: "Das geheimnisvolle Haus“:
Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich der Mann und die Frau wieder vor dem Haus auf. Sie tragen je eine gelbe Postkiste voll mit Briefen. Mika gelingt es gerade noch rechtzeitig, die Treppe hoch zu rennen und durch die Tür auf dem Dachboden zu verschwinden. Doch Malte ist ‚gefangen’, gefangen in der Toilette, die er kurz zuvor aufgesucht hat.
‚Hoffentlich hat er mitbekommen, dass hier ungebetener Besuch
aufgetaucht ist’, schwant Mika Böses.
Sein Herz schlägt wie wild. Er muss sich sehr anstrengen, ruhiger
zu atmen. Das Paar darf ihn nicht hören. Er möchte ungern erwischt werden. Er mag sich gar nicht vorstellen, was dann passieren könnte. Vorsichtig späht er durch das kleine Loch im Fußboden. Er
kann nichts sehen. Noch nicht. Dafür hört Mika die Eindringlinge aber ganz gut.
Er schnappt ein paar Wortfetzen auf: „schnell durchsuchen“ … „heiß machen“ … „Klebestift“ … „halbe Stunde“ … „Lüneburg“. Doch er versteht nicht, was das bedeuten könnte. Jetzt kann Mika die beiden sehen. Sie stehen direkt unter ihm am kleinen Tisch, der inzwischen voller Briefe liegt. Die Frau öffnet vorsichtig einen Brief nach dem anderen, die ihr der Mann gibt. Der hält vorher jeden einzelnen von ihnen gegen das Licht eines Deckenstrahlers und reibt ihn prüfend zwischen seinen Fingern. Die meisten Briefe schmeißt er danach sofort wieder in eine der gelben Postkisten.
‚Aha, jetzt weiß ich, was die beiden da machen!’, dämmert es
Mika.
Er kann den Gedanken kaum zu Ende führen. Da sagt der Mann auf einmal:
„Ich geh’ mal eben zum Pinkeln! Bin gleich zurück, Julia!“...
Band 5: „Lehrer Illert wird 'nass gemacht'" –
aus: „Voll krass, ey! (Die Klassenfahrt)":
... Lehrerin Hütter und ihr Kollege Weiß sind gerade im Treppenhaus, als sie aus dem oberen Flur der Klasse 3a ein lautes Tohuwabohu hören. Es folgt ein noch lauteres Fluchen.
„Das ist doch Rolf!?“, stellt Frau Hütter fest. „Los, lass uns mal nachsehen.“
Dort angekommen treffen die beiden Lehrer auf einen wutschnaubenden Kollegen. Er steht mitten auf dem Flur vor seiner geöffneten Zimmertür, aus der gerade der Frankfurter Kollege kommt. Lehrer Illerts wenige Haare stehen zu Berge, sein Kopf ist knallrot.
„Ich … ich. Schweinerei! … Wenn ich den … Wer war das?“, stammelt er.
„Rolf, was ist los? Was ist geschehen?“, möchte Lehrer Weiß wissen.
Die Antwort kommt vom Frankfurter Lehrer:
„Ihr Kollege ist durchgefallen! In seinem Bett war gar keine Matratze! Die steht hinten hochkant hinter den Betten. Das Laken war wohl sehr stramm gespannt, so hat er die Falle nicht bemerkt!“
„Ja, und als ich mich dann mit Schwung ins Bett legen will, lande ich mit dem Po in einer Wasserschüssel, die darunter versteckt war! Den Kopf habe ich mir auch noch gestoßen! Wenn ich den erwische!“, setzt Lehrer Illert die Erklärung fort.
„Hier, mein Schlafanzug ist patschnass! Den kannste auswringen!“
Nur mit viel Mühe gelingt es Lehrer Weiß sich ein Grinsen zu verkneifen.
„Aber das war doch
sicher keiner deiner Schüler, Rolf, oder?“ ...